Aufklärung vom Tod Rita Awour Ojunge

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Aufklärung vom Tod Rita Awour Ojunge

von
International Women* Space und Women in Exile

"Wir sind sehr betroffen Ihnen mitteilen zu müssen, dass der Körper unserer Freundin Rita Awour Ojunge letzte Woche in einem Waldstück in der Nähe ihres Wohnortes gefunden wurde.

Nach all dieser Zeit wurden nun im Gebüsch ihre menschlichen Überreste gefunden, genau in der Gegend, in der die Polizei angeblich die ganze Zeit nach ihr gesucht hatte. Wieder zeigen sich ganz deutlich die Vernachlässigung und der Rassismus, die von den Geflüchteten schon so viele Jahre lang angeprangert werden, bisher aber auf taube Ohren stießen. Ohne Zweifel wird deutlich, wie unsicher und gefährlich das sogenannte „Wohnheim“ von “Human Care” ist, vor allem für Frauen* und Kinder.

Rita wurde bereits seit dem 7. April 2019 von ihrer Familie, ihren Mitbewohner_innen und uns, ihren Freundinnen, vermisst. Mitte Juni wurden die Überreste ihres Körpers in einem Waldstück, das sich nahe der Unterkunft in Hohenleipisch befindet, in der sie mit ihrer Familie wohnte, gefunden. Letzte Woche konnte der gefundene Körper mittels DNA-Test identifiziert und ihr zugeordnet werden.

Wir sind tief betroffen und fassungslos: Wie kann es sein, dass ihr Körper erst jetzt nach drei Monaten gefunden wurde – in unmittelbarer Nähe ihres Wohnortes? Und das obwohl die Polizei angab, seit dem 25. April umfangreiche Ermittlungen und Suchaktionen eingeleitet zu haben? Warum ist über ihren Tod nur in den Sozialen Medien und in der Lokalpresse zu erfahren? Warum gibt es über ihren Tod keine Berichterstattung in den öffentlichen Medien? Warum das Schweigen?

Unsere Freundin Rita Awour Ojunge wurde nur 32 Jahre alt, sie lebt seit 7 Jahren mit ihrer Familie in Deutschland. Sie befand sich im Asylverfahren. Aufgrund der rassistischen deutschen Asylgesetze war sie gezwungen isoliert in der Geflüchtetenunterkunft Hohenleipisch zu leben, wo sie seit Jahren auf eine Entscheidung in ihrem Asylverfahren wartet. Sie hinterlässt einen 2-jährigen und einen 4-jährigen Sohn.

Brechen wir das Schweigen!"