Geschichte der Falken
Bereits 1904 wurden in Berlin und Mannheim erste Jugendvereine der Arbeiterbewegung gegründet. Direkte Vorläufer der Falken waren in der Zeit der Weimarer Republik die Sozialistische Arbeiterjugend (SAJ) (ab 29. Oktober 1922) und die Kinderfreunde Deutschlands (ab 13. November 1923).
Die Bezeichnung Falken kam gegen Ende der 20er Jahre in den Gruppen der älteren Kinderfreunde auf. Aber auch die Jüngeren in der SAJ bezeichneten sich selbst als Rote Falken. Der Anstoß dazu kam aus Österreich. Die Falken waren damals eine der ersten Gruppen, die sich mit Kinder- und Jugendrechten auseinandersetzten und alternative Erziehungskonzepte (Kurt Löwenstein) diskutierten.
Bekannt wurden die Falken damals unter anderem über die ersten Kinderrepubliken. Die erste Kinderrepublik fand 1927 auf Gut Seekamp in Kiel statt. Für dieses Zeltlager waren rund 2300 Arbeiterkinder aus Deutschland, Dänemark, der CSR und Österreich eingeladen.
Bereits 1930 wurden die Bezirksorganisationen der Reichsarbeitsgemeinschaft der Kinderfreunde in Bayern faktisch verboten. Die Gründe lagen z.B. in der gemeinsamen Erziehung von Jungen und Mädchen, in ihrer kritischen Haltung gegenüber den Lehrmethoden in Schule und Kirche.
1933 wurden die Falken reichsweit wie viele andere sozialdemokratische und antifaschistische Gruppen verboten. Viele Falken wurden ab 1933 von den Nationalsozialisten inhaftiert. Vereinzelt waren Kinderfreunde und SAJler im Widerstand tätig. Andere konnten ins Ausland flüchten.
Nach 1945 wurden die Falken als Organisation für Kinder und Jugendliche in Deutschland neu gegründet. Die erste Verbandskonferenz der Falken, Sozialistische Jugendbewegung Deutschlands fand am 6. - 7. April 1947 in Bad Homburg statt.
Die Berliner Falken waren 1959 die erste Jugendorganisation, die nach der Gründung der Bundesrepublik eine Gedenkstättenfahrt in das ehemalige Vernichtungslager Auschwitz durchführte. Dies ist auch heute noch eine wichtige und gut gepflegte Falkentradition unter dem Motto: "Niemals vergessen!"
Standen die Falken zu Beginn der Bundesrepublik relativ treu an der Seite der SPD, wurden sie in den Jahren der Studentenbewegung zunehmend kritischer und standen teilweise dem SDS nahe.
Die endgültige Wende zu einem linken, inhaltlich stärker unabhängigen Jugendverband vollzog sich mit der Wahl des späteren Kölner Bundestagsabgeordneten Konrad Gilges auf der Bundeskonferenz 1973 in Gelsenkirchen.
Die Sozialistische Jugend Deutschlands - Die Falken sind ein politischer und unabhängiger Kinder- und Jugendverband. Proklamiertes Ziel ist es, Kinder und Jugendliche auf sozialistischer Grundlage zu selbstbewussten und kritischen Persönlichkeiten zu erziehen. Die Kinder sollen ihre eigenen Interessen erkennen und formulieren können.
Die Falken sind nicht nur bundesweit, sondern in ganz Europa und weltweit organisiert. Der internationale Dachverband heißt IFM/SEI, für den Jugendbereich IUSY.