Über Anton Schmaus

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Ermordet in der Köpenicker Blutwoche

“Ich hab die Rechtlosigkeit satt, ich will mich nicht mehr verstecken”,

antwortet Anton Schmaus seinen Freunden. Sie hatten ihn gewarnt, nicht nach Hause zu gehen. Seit dem Morgen – es ist der 21. Juni 1933 – fahren SA-Schläger durch Köpenick, verschleppen, quälen und ermorden Menschen, die ihnen als Nazi-Gegner bekannt sind.

Deshalb haben Antons Freunde Angst um ihn. Familie Schmaus ist bekannt und beliebt im Arbeiterbezirk Köpenick – aber nicht bei den Nazis. Vater Johann Schmaus ist sozialdemokratischer Reichstagsabgeordneter, Anton ist Mitglied der Sozialistischen Arbeiterjugend und der Reichsbannerjugend, um die Repubik zu schützen.

Nachts brechen die Nazis brutal in das Haus der Famile ein. Anton stellt sich schützend vor seine Mutter, greift in Notwehr eine Pistole und erschießt drei SA-Männer. Dann flieht er und stellt sich der Polizei in Friedrichshagen. Als zwei Polizisten Anton ins Gefängnis am Alexanderplatz bringen wollen, lauert die SA ihnen auf und schießt Anton in den Rücken. An den Folgen der Verletzung stirbt er später.

Anton Schmaus ist eines der mindestens 23 Todesopfer der “Köpenicker Blutwoche”, wie das Gemetzel später genannt wird.

In der Gutschmidtstraße in Neukölln haben die Falken deshalb ihr Jugendfreizeitheim Anton-Schmaus-Haus genannt.