Die Geschichte des 1. Mai

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Die Geschichte des 1. Mai als Kampftag der Arbeiterbewegung beginnt
1886, als die nordamerikanische Arbeiterbewegung zu einem Generalstreik
aufruft, um den Achtstundentag durchzusetzen. Es kommt zu Massenstreiks
und Demonstrationen. Bei Auseinandersetzungen mit der Polizei in Chicago
werden viele Menschen verletzt oder sogar getötet ("Haymarket Riot"). In
Gedenken an die amerikanischen Opfer wird der 1. Mai beim
Gründungskongress der Zweiten (Sozialistischen) Internationale 1889 zum
"Kampftag der Arbeiterbewegung" ausgerufen. Am 1. Mai 1890 wird an
diesem Tag erstmalig auch im Deutschen Reich die Arbeit niedergelegt und
demonstriert.

Die Nationalsozialisten machen aus dem 1. Mai einen Feiertag, den "Tag
der nationalen Arbeit". Die Gewerkschaften werden zerschlagen, und der

  1. Mai dient als Kulisse für Paraden. 1934 wird er zum "nationalen
    Feiertag des deutschen Volkes".

Nach dem Krieg bleibt der 1. Mai Feiertag in DDR und BRD. In der DDR
wird die Beteiligung am "Internationalen Kampf- und Feiertag der
Werktätigen" für "Frieden und Sozialismus" für die ArbeiterInnen zum
Zwang. In der BRD organisieren die Gewerkschaften die
1.-Mai-Demonstrationen, um auf ihre Forderungen aufmerksam zu machen,
und locken die Menschen mit Volksfesten. Die Tatsache, dass der Tag
offizieller Feiertag bleibt, macht ihn weniger kämpferisch als er es vor
dem Krieg gewesen war. Damals nahmen die ArbeiterInnen es in Kauf, für
die Durchsetzung ihrer Forderungen unerlaubt der Arbeit fern zu bleiben.
Seit den Kreuzberger Mainächten 1987 gibt es wieder radikalere Gruppen
in Deutschland, die zu eigenen, "revolutionären" 1.-Mai-Demos aufrufen,
in deren Verlauf es oft zu Auseinandersetzungen mit der Polizei kommt.