Mehr Ausbildungsplätze im dualen System müssen über eine Ausbildungsumlage finanziert werden
Mehr Ausbildungsplätze im dualen System müssen über eine Ausbildungsumlage finanziert werden
Bundesausschuss des Jugendverbands „Sozialistische Jugend Deutschlands – Die Falken“ befasst sich am Wochenende in Regensburg mit Forderungen zu Ausbildungssituation und Ganztagsschule
Zum Ausbildungsplatzgipfel am Donnerstag unterstreicht die
Sozialistische Jugend Deutschlands – Die Falken ihre Forderung nach
einer gesetzlichen Ausbildungsumlage. Nicht ausbildende Betriebe sollten
zahlen, damit Mittel zur Schaffung neuer Ausbildungsplätze im dualen
System zur Verfügung stehen.
Für Zehntausende von Jugendlichen kann die Ausbildungsplatzsuche in
diesem Herbst in einer Sackgasse enden, befürchtet Veit Dieterich,
Bundesvorsitzender der Falken. „JUMP als Sofortprogramm ließ ja
wenigstens Problembewusstsein bei der Regierung erkennen,“ so Dieterich.
„Inzwischen kommt zum Thema Jugendarbeitslosigkeit nichts Neues mehr.
Von einer sozialdemokratisch geführten Bundesregierung erwarten wir als
Sozialistische Jugend entschlossene Schritte zur Beseitigung dieses
Skandals statt Zahlenspielereien und Warteschleifen.“
Über die Ausbildungsumlage hinaus befasst sich der
Falken-Bundesausschuss mit den Perspektiven einer umfassenden
Berufsbildungsreform. Zu diesem Thema und den Möglichkeiten des
gewerkschaftlichen Engagements haben die Falken den bayerischen
Landesjugendsekretär der Vereinigten Dienstleistungsgewerkschaft
(ver.di), Kai Winkler, am Wochenende zur Diskussion nach Regensburg
eingeladen.
Außerdem wollen die 60 Delegierten des Bundesausschusses über ihre
Erfahrungen mit der Zusammenarbeit zwischen Jugendverbänden und Schule
und über ihre Forderungen zur Ausgestaltung der Ganztagsschule beraten.
Die Initiative der Bundesregierung für die bundesweite Einführung der
Ganztagsschule unterstützen die Falken grundsätzlich als einen richtigen
Weg, um die sozial „vererbten“ Benachteiligungen in Bezug auf Bildung
auszugleichen, die wesentlich über die individuelle Lebensperspektive
entscheiden. Außerdem sei es gerade vor dem Hintergrund der Diskussion
um Armut bei Kindern und Jugendlichen wichtig, Erwachsene mit Kindern
nicht in ihren beruflichen Perspektiven zu beeinträchtigen. Die Falken
fordern aber, den Bildungsanspruch auch am Nachmittag nicht zu
vergessen. Kritisch wird gesehen, dass in Schulen bisher Mitbestimmung
und selbstbestimmtes Lernen viel zu kurz kommen..
Auf dem Bundesausschuss, dem höchsten beschlussfassenden Gremium des
Jugendverbandes zwischen den alle zwei Jahre stattfindenden
Bundeskonferenzen, wird außerdem über „Armut von Kindern“ und
„Geschlechtergerechtigkeit von Verbandsstrukturen“ beraten. Außerdem
diskutieren die Delegierten über das im nächsten Jahr zum hundersten
Jubiläum der Sozialistischen Jugend in Berlin geplante Pfingstcamp.