Noar Oved: Interview
Noar Oved: Interview
Was bedeutet es für dich, in der „Noar Oved“ zu sein?
Tal: „Hanoar Haoved Vehalomed“, das bedeutet „Arbeitende und
Lernende Jugend“. Wir sind nicht nur die größte Jugendbewegung Israels,
sondern auch die Einzige, in der alle Kinder und Jugendliche ihren Platz
finden. Egal ob jüdisch oder arabisch. Für mich ist die Noar Oved eine
Lebenseinstellung. Ich lebe im Kibbutz (sinngemäß: Dorfkommune, d. Red.)
Ravit. Das ist das Bildungszentrum unserer Bewegung.
Miriam: Bei uns in Haifa steht eine von zwei Einrichtungen in ganz
Israel, die von arabischen und jüdischen Gruppen gleichermaßen genutzt
wird. Das erste Mal bin ich als Kind mit ins Zeltlager gefahren, jetzt
bin ich selber Gruppenleiterin. Der traditionelle offene und tolerante
Umgang innerhalb der Noar Oved hat mir geholfen, als Araberin gemeinsam
mit Mitgliedern wie Tal zu arbeiten.
Wie? Das klappt?
Miriam: Sicher ist das nicht immer einfach. Großen Erfolg zeigt aber
zum Beispiel das jährliche Pfingstcamp, in das jüdische und arabische
Jugendliche gemeinsam fahren.
Tal: Ravit ist ein weiteres Beispiel für unsere gemeinsame Arbeit.
Jeder Aktive hat jederzeit die Möglichkeit, vorbei zu kommen. Die
Bildungseinrichtung wird von allen Sektionen genutzt (wir sind in
jüdische, arabische und drusische Sektionen unterteilt).
Miriam: Und nicht zuletzt verbindet uns alle das Blauhemd.
Ach, das tragen wir doch auch....
Tal: Stimmt! Uns sind bei der Begegnung mit euch auch noch mehr
Gemeinsamkeiten aufgefallen. Beginnend in den Wurzeln in der
sozialistischen ArbeiterInnenbewegung.
Miriam: Der hohe Stellenwert von Akzeptanz, Toleranz,
Partizipation,... in der Bildung.