Jahresthema

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Utopien intersektional erträumen

Von welcher Gesellschaft träumen wir eigentlich? Was bedeutet es für uns als Falken, was bedeutet es für uns als Sozialist*innen, wenn wir sagen, dass wir für eine „bessere Welt“ kämpfen? Wie genau könnte diese aussehen? Mit diesen ersten Fragen im Kopf sind wir in das Jahr 2019 gestartet, welches das Thema „Utopien intersektional erträumen“ trug. Den Antworten darauf sind wir das Jahr über auf unseren Fahrten, Veranstaltungen und in unseren Gruppenstunden ein Stückchen näher gekommen.

Über Utopien nachzudenken hat nicht zum Ziel den perfekten Plan für eine wie auch immer geartete post-revolutionäre Gesellschaft auszuarbeiten. Es dient viel eher als nützliches Werkzeug: Das Erträumen von Utopie(n) zu üben bedeutet, neue Blickwinkel für Kritik an den bestehenden Verhältnissen zu finden. Indem wir und die Teilnehmenden darüber nachgedacht haben, was für uns zu einer Utopie gehören würde, haben wir festgestellt was dazu noch fehlt – also erkämpft werden muss.
Beim Neujahresempfang sind wir mit einem interaktiven Vortrag zum „Einstieg in intersektionale Utopien“ inhaltlich in das Jahr gestartet. Auf den Kinderwochenenden haben wir spielerisch das Träumen von besseren Welten geübt. Highlight der inhaltlichen Auseinandersetzung in allen Ringen war wie jedes Jahr das Sommercamp. In Workshops von F bis SJ haben wir diese und weitere Themen besprochen:
• Wie würden wir gerne wohnen? • Wie könnte die Welt barriere-armer gestaltet werden? • Wie könnte eine antisexistische und queer-feministische Utopie aussehen? Wie wollen wir eine Welt nach dem Ende des Patriarchats organisieren? • Kennen wir Literatur, Filme etc. in denen eine post-patriarchale, post-kapitalistische, post-rassistische Welt imaginiert wird? Wollen wir aus diesen Entwürfen etwas für unsere eigenen Utopien übernehmen oder verfallen diese Beispiele aus der Popkultur in verkürzte Analysen? • Welche bekannten theoretischen politischen Entwürfe von Utopien gibt es bereits? Was wollen wir aus ihnen übernehmen?
Zentral war auch das In*Vision Seminar & Festival, welches dieses Jahr das vierte mal stattgefunden hat. Die In*Vision trug, orientiert am Jahresthema des Landesverbandes, den Titel „Utopien.intersektional.erkämpfen“. Als Veranstaltung, welche Schwarze feministische Perspektiven in den Mittelpunkt rückt, wurde die thematische Auseinandersetzung mit Utopie im Landesverband hier durch einen wichtigen Schwerpunkt erweitert. Auf der In*Vision wurden in Bezug auf das Jahresthema unter anderem die Themen Älterwerden, Decolonization, Afro-Futurismen, intersektionale Solidarität und Klimagerechtigkeit besprochen. Aber auch das Empowerment und die Vernetzung, die die Veranstaltung für B_IPOC bietet, kann als Verwirklichung oder Schritt in Richtung einer utopischeren Gesellschaft verstanden werden.
2019 ist nun fast vorbei. Ob wir unserer Utopie in diesem Jahr ein Stück näher gekommen sind, bleibt abzuwarten aber auf jeden Fall haben wir neue Wünsche entwickelt, alte Träume wiederbelebt und viel Motivation für bevorstehende Kämpfe auf dem Weg zu unserer Utopie gesammelt.