Zeltlager

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Pfingstcamp 2018

Auch 2018 ging es wieder für ungefähr 100 junge Menschen auf den Zeltlagerplatz in Heilgensee. Über das 4-tägige Wochenende, vom 18. bis 22. Mai begann für viele ein neues Falkenjahr, mit kreativer, spannender und methodisch vielfältiger Auseinandersetzung so wie viel Spaß, netten Leuten und tollen Partys.
Nach einem ersten Kennenlernen, einer Einteilung in Gruppen und Verabschiedung von den Eltern am U-Bahnhof, ging es auch schon los. Mit wunderbarem Mittagessen und bereits aufgebauten Zelten wurden wir auf dem Zeltplatz empfangen. Wir begannen den Tag mit Spiel und Spaß, anschließend ging es weiter mit der
inhaltlicher Auseinandersetzung. Dabei wurde sich mit dem Jahresthema "Kapitalismus, Klassismus und Klasse." beschäftigt. Auch die Jüngeren näherten sich durch altersgerechte Methoden dem Thema.
Auch andere wichtige Inhalte hatten ihren Platz im Programm, mit der empowernden FLTI*zeit (Frauen, Lesben, Trans*, Inter*), der BIPoC-Zeit (Black, Indigenous People und People of Color) und einer zusätzlichen kritischen Jungen*zeit, gab es den Versuch, ein gleichberechtigtes und harmonisches Miteinander zu schaffen, sowie einen Raum, um sich auszutauschen. Ziel des Ganzen war auch eine inhaltliche Vorbereitung auf kommende Veranstaltungen, wie das Sommercamp. Regelmäßig stattfindene Kreativ- und Sportangebote wurden am Ende mit kleinen Präsentationen aller Teilnehmer*Innen vorgeführt. Dabei wurde aufwendig eine Bühne gebaut, geschmückt und eifrig vorbereitet. Nach der großen Aufführung war noch kein Ende in Sicht, es ging weiter mit einer Party und einem riesigen Lagerfeuer.
Abseits dessen kam es in Pausenzeiten zu kleinen Hörspiel versuchen, es wurde gemalt, getanzt, Fußball gespielt und vieles mehr. Auch der nahegelegene See wurde dank des guten Wetters zur Abkühlung und zum Schwimmen genutzt.

Sommercamp 2018

Mit knapp 80 jungen Menschen verbrachten wir fast drei tolle Wochen auf Föhr. Nach stundenlanger Busfahrt mit einer kurzen Fährfahrt durch die Nordsee kamen wir bei bestem Wetter auf dem riesigen Zeltplatz an. Dann hieß es erst einmal frühstücken und das Aufbauteam begrüßen. Im Anschluss hieß es Zelte umstellen und einrichten. In den ersten Tagen stand das Kennenlernen in den Gruppen auf dem Plan und der Platz wurde bei der Platzverschönerung hergerichtet. Auch konstante Programmangebote, wie die geschlechterreflektierende Pädagogik, die Geschlechterrollen aufbrechen und hinterfragen soll und gleichzeitig Räume für kritische Selbstreflexion und Empowerment schaffen will, liefen langsam an.
Zu den regelmäßig stattfindenden Angeboten gehörte auch die BIPOC Zeit, die Kinder und Jugendliche mit Rassismuserfahrungen einen geschützteren Raum geben soll um Erfahrungen auszutauschen und gleichzeitig empowert zu werden. Parallel dazu wurde den weißen Kindern und Jugendlichen ihre eigene Position in einer rassistisch geprägten Welt verdeutlicht und versucht, sie für Diskriminierungen jeglicher Art zu sensibilisieren. So wurde ein Grundstein für ein gerechtes und harmonisches Miteinander für die weiteren Wochen gelegt. Das Jahresthema Kapitalismus, Klassismus und Klasse. wurde in verschiedenen Workshops bearbeitet. So wurde beim SJ Seminar herausgearbeitet, wie Kapitalismus und Kolonialismus miteinander verwoben sind. Die Tage gingen vorüber - mal mit Spiel und Spaß, mal mit Workshops, mal mit kreativen Basteleien. Wenn das Wetter zu heiß wurde, gingen wir einfach im Meer direkt vor der Zelttür baden oder wanderten im Watt. Wenn es stürmischer war, ließen wir nach dem Zel-sichern und Wäsche-einfangen Drachen steigen. Partys mit tanzen, Süßigkeiten und Partyspielen gab es einige. Und so ging der Zeltlageralltag in den Tagen weiter: Sport, Inhalt und Großgruppenspiele wechselten sich ab mit Demokratietag, Bergfest und diversen Neigungsgruppen. Die Zeit verging, wie im Fluge.
Kurz vor Ende ließ ein heftiger Sturm dann ein paar Schlafzelte abheben, so dass wir in der Nacht Zelte abnehmen mussten und Menschen in anderen Zelten Platz zum schlafen finden mussten. Als dieser kurze Schreck überwunden war, wurde klar, dass der Abbau und die Abreise immer näher rückten. Allen war klar, diese 3 anstrengenden, aufregenden und schönen Wochen würden uns noch lange in Erinnerung bleiben. Der Ferienkommunismus war vorbei.

Pfingstcamp 2019

Für etwa 100 Kinder und Jugendliche ging es vom Freitag den 07.Juni über das Wochenende bis zum Pfingstmontag zum jährlich stattfindenden Pfingstcamp auf dem Platz des Zeltlagerplatz e.V. in Heiligensee. Auch dieses Jahr wurde viel gespielt, gelacht und sich politisch weitergebildet. Thema des Camps war das Jahresthema Utopien intersektional erträumen. Über das ganze Camp verteilt gab es Workshops, Spiele und andere Angebote, um thematisch auf verschiedenen Niveaus in das Thema einzusteigen oder bereits vorhandenes Wissen zu vertiefen.
Durch Glück mit dem Wetter waren Großgruppenspiele und Badengehen am See Highlights für die Kinder und das Team. Auch
ansonsten wurde das gute Wetter genutzt, es wurde viel herumgetobt und sich kreativ betätigt. Gleich zu Beginn der Fahrt wurden die Zelte eingerichtet, Gruppenbildungsprozesse begleitet und ein Kennenlernen vom Team angeleitet.
Über das Wochenende regelmäßig stattfindende Angebote wie Diabolo, Basteln, Memes, Tanzen oder Poetry wurden so weit gebracht, dass die Inhalte am Ende der Fahrt auf dem Stage-Fest präsentiert werden konnten. Im Anschluss gab es eine wunderschöne Abschlussparty, die mit einem letzten Schlusskreis für die jüngeren Teilnehmer*Innen ihren Abschluss fand, für die etwas Älteren ging es noch bis in die späte Nacht hinein. Immer wieder ein schöner Abschluss, der Vorfreude auf das anstehende Sommercamp macht.

Sommercamp 2020

Mit ca. 80 Kindern und Jugendlichen verbrachten wir 3 Wochen im Juli auf Bolmsö in Schweden. Mit einem Bus voller Menschen kamen wir nach 12h Busfahrt und zwei Fährfahrten auf unserem Zeltplatz an. Einige erst mal ohne Gepäck, denn das passte nicht in den Bus und musste extra transportiert werden. Nach dem Frühstück und einem ersten Kennenlernen in den Gruppen hieß es bei schönstem Sonnenschein, Zelte einrichten und mit Holzspänen einen gemütlichen Schlafplatz basteln. In den ersten Tagen wurde dann der riesige Platz mit Hängematten und Transpis geschmückt und verschönert, auch eine Tischtennisplatte und ein Volleyballfeld waren dabei. Für den Rat als demokratisches Mitbestimmungsgremium hatten wir uns in
diesem Jahr für mehr Vollversammlungen und die direkte Teilnahme aller Teilnehmer*innen entschieden. Neben dem Rat gehörten zu den wiederkehrenden Angeboten auch die geschlechterreflektierende Pädagogik, sowie die BIPOC-Zeit mit BIPOC-Zelt als geschützten Raum für Menschen mit Rassismuserfahrungen. Die verschiedenen Zelte und Orte wurden bei der Platzrallye vorgestellt. Das Wetter war so gut, dass wir einen großen Teil der Zeit mit Sportspielen und Tanzen unter dem blauen Himmel verbrachten. Aber auch in Workshops hatten die Kinder und Jugendlichen Spaß, ihre Utopien zu erträumen - passend zum Jahresthema Utopien intersektional erträumen. So wurden feministische Utopien gelesen, Traumhäuser gezeichnet, utopische Filme gedreht und unsere Ferienutopie mit Bauwerken immer weiter verschönert. So genossen wir die Tage immer wieder mit neuen Angeboten, wie zum Beispiel einer Wanderung zum Ponyhof oder Baden im See. An ruhigen Abenden hörten wir gemütlich ein Hörspiel oder lasen uns gegenseitig aus zahlreichen Audream Büchern vor. Ein Highlight war das Bergfest mit dem Motto Superheld*innen. An diesem Tag war alles heroisch: das Essen, die Kostüme, die Party und alle Superheld*innen die
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da waren. So verstrichen die Tage in unserer selbst geschaffenen Welt mit Lagerfeuern, Nachtwanderungen, Empowerment und Selbstreflexionen. Dann waren die letzten Tage gekommen. Da hieß es dann abbauen und die Open Stage vorzubereiten und nach einer letzten großen Party und einem ganzen Tag schwersten Abbaus begann die lange Reise zurück nach Berlin mit einem wehmütigem Blick aus den Fenstern des Busses. Gegenwelterfahrung voll mit Solidarität, Selbstorganisation und Sozialismus war vorbei.