Unser Bildungsverständnis

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Positionen Unser Bildungsverständnis

Eine bessere Gesellschaft bilden

Die heutige Gesellschaft in ihrer jetzigen Form macht ihre Kinder
passiv, aggressiv, unterwürfig und gehorsam. Den Markt bestimmt die
vereinfachte Darwinsche Formel "Survival of the fittest". Doch in diesem
Kampf des Stärkeren gerät ein Jeder in die Vereinzelung, einem der
wahren Markenzeichen dieser Gesellschaft.

Die "Sozialistische Jugend Deutschland - die Falken" sind in erster
Linie ein Verband, der eine emanzipatorische Gesellschaft durch Bildung
schaffen will.

Unsere heutigen Bildungsansätze knüpfen an die Theorien und
Praktiken der sozialistischen Erziehung und Bildung der Kinderfreunde
an. Auch heute noch erscheinen sie als Kontrast und Widerspruch zur
bürgerlichen Erziehung.

So wie wir eine Arbeit für den Menschen haben wollen, die den
Menschen fördert und erfüllt, muss die Bildung für die Kinder und
Jugendlichen nach ihren Wünschen und Bedürfnissen gerichtet sein. Der
einzige weg aus einem Missverhältnis zwischen Arbeit und Lebensqualität
ist mit der Anerziehung solcher Strukturen zu brechen. Es braucht Mut
und Kraft, dieses Paradoxon, das Ziel einer anderen Gesellschaft und die
freiheitliche Erziehung zu begreifen und zu tragen.

Bildung darf nicht indoktrinieren. Es ist nicht unser Ziel Kinder
und Jugendliche zu getreuen Parteisoldaten zu erziehen.
Bildung als Produkt der Interaktion von Menschen mit Menschen
bedeutet aber auch immer eine Beeinflussung. Diese Tatsache ist uns
bewusst und gewollt. "Wer meint nicht zu beeinflussen erzieht nur im
Sinne der vorherrschenden Gesellschaft", denn gerade die Gesellschaft
mit all' ihren Produkten und Medien ist eine treibende Kraft in der
Entwicklung von Kindern und Jugendlichen (aber auch der der
Erwachsenen). Sehen sie keine Alternativen, bleiben sie auch in diesem
Sog gefangen.

Werteerziehung, Partizipation und Selbstbestimmung Wir wollen eine
Gesellschaft, in der Kinder, Jugendliche und Erwachsene gleichberechtigt
zusammenleben und jede_r entsprechend seiner/ ihrer Fähigkeiten
Verantwortung für die Gemeinschaft übernimmt. Wir bieten jungen Menschen
die Möglichkeit sich mit unseren politischen Werten und Prinzipien
auseinander zusetzen: Partizipation und Selbstbestimmung,
Basisdemokratie und Sozialismus. Durch bewusste Werteerziehung wollen
wir bei den Kindern und Jugendlichen eine kreative
Gemeinschaftsfähigkeit fördern.

Das was wir entwickeln und erkämpfen, muss für die nächste
Generation schon selbstverständlich sein, sodass diese Zeit und
Möglichkeit haben, uns vielleicht nicht vorstellbare Ideen und Methoden
zu entwickeln, für diese zu kämpfen und zu realisieren.

Es ist schwierig für Eltern ihre Kinder los zulassen und ihnen die
entwicklungspsychologisch notwendige Autonomie zu geben. Schwierig
machen dies vor allem Ängste. Traditionen und Rituale gehen verloren
oder ändern sich. Schwer sind die Ängste vor Verlust falls Fehler und
Misserfolge der Kinder beobachtet werden. Schwer ist auch die Angst des
eigenen Versagens, sichtbar gemacht durch den erfolgreicheren neuen
alternativen und veränderten Weg der Kinder.

Nicht aber so in unserem Verband. Um eine sich stets
weiterentwickelnde Bewegung zu sein, darf es dieses besitzende Verhalten
nicht geben. Sorgen zu äußern ist richtig und wichtig. Neue Ideen zu
verneinen und blockieren aber wirft die Frage auf, wer die
Jugendbewegung besitzt. Hier hätten wir wieder ein der Familienstruktur
ähnliches Problem: Das Alte möchte das Neue besitzen und hemmt somit
Fortschritt und Entwicklung, drängt das Neue vielleicht sogar in einen
rudimentären Status zurück, in dem nichts als eine leere Hülse bleibt.
Jede Generation von HelferInnen, GruppenleiterInnen und FunktionärInnen,
muss somit diesen Anspruch des Privatbesitzes (und seine Ängste)
überwinden, um die ständige Bewegung zu garantieren.